Nachverdichtungsstudie
- Bettenhausen
- Universität Kassel
- Oktober 2019 - März 2020
- Forschung, Studie
- 452 m² BGF, 1.071 m³ BRI
Am Beispiel des Dorfkerns in Bettenhausen haben wir uns intensiv mit dem Thema Nachverdichtung bestehender Siedlungsstrukturen auseinandergesetzt. Unser Ziel war es, die bauliche Dichte und Nutzungsvielfalt deutlich zu steigern, ohne die Qualität der Freiräume zu beeinträchtigen. Bestehende und neue Gebäude wurden dabei in Bezug auf Form, Nutzung und räumliche Zuordnung aufeinander abgestimmt, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Untersuchung städtebaulicher Grundtypologien und dem sensiblen Umgang mit dem räumlichen Kontext.
Für den Dorfkern bedeutete dies ganz konkret: Die Hauptverkehrsachsen wurden so gestaltet, dass sie lebendiger wirken und weniger vom Autoverkehr dominiert werden. Durch die Verdichtung der Bebauung an der Leipziger Straße konnten wir außerdem eine wirksame Barriere schaffen, die den Verkehrslärm vom Inneren des Dorfkerns fernhält. Typische Hinterhöfe erhielten eine neue Funktion und wurden in charmante Aufenthaltsbereiche verwandelt, die das Leben im Kern bereichern.
Auch der Klimaschutz spielte eine zentrale Rolle. So wurde im Bereich des Spielplatzes eine Retentionsfläche geschaffen, die im Falle einer Überflutung der Losse Wasser aufnehmen kann. Ergänzend haben wir Flächen für kleine Handwerksbetriebe und Läden vorgesehen, um die wirtschaftliche Vielfalt zu fördern und dem Dorfkern wieder mehr Charakter und Identität zu verleihen. Auf verbliebenen Freiflächen entstanden Erholungsbereiche sowie ein Neubaugebiet für junge Familien, wodurch neue Impulse für die soziale Durchmischung und eine zukunftsfähige Weiterentwicklung gesetzt wurden.
Das Ergebnis ist ein Konzept, das historische Qualitäten bewahrt, neue Ideen integriert und Bettenhausen zu einem lebendigen, nachhaltigen und attraktiven Quartier weiterentwickelt.